Schnurren ist schräg, ein alemannisches Muß! Ob gereimt oder im Zwiegespräch, ob ungereimt oder im Monolog, die heiteren Katastrophen und tagtäglichen Pannen, das Mißgeschick der anderen sind das Glück der Schnurranten. Und das nützen sie aus mit unverhohlener Freude. Wider alle Fasentsmuffel und Murrköpfe. Auch wenn hie und da ein Zeitgenosse greint, Was wohr isch, wurd gschnurrt, un was gschnurrt wurd, isch wohr! do bißt koi Muus koi Fade ab. Und keiner der Schnurrkünstler katzbuckelt vor dem heimlichen Vergnügen zwischen den Zeilen vieldeutig zu sein. Wo sie den Husachern alljährlich mit ihren Wortgrimassen eine lange Nase machen, als Moritatensänger oder als „weise“ Narren, die sich an ihr Rügerecht erinnern, da bleibt kein Auge trocken, kein noch so verschlossenes Ohr verschont in unseren Beizen und Kneipen. - Aus dem Hausacher Narren Codex
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