Spätmittelalterliches Gewand mit ausladendem Hut, das sind die Burgfrauen von Hausach
"Auf unserer Burg Husen haben doch sicher auch mal einige Frauen gelebt ? Das wäre doch was für uns, diese wieder aufleben zu lassen !"
Die Idee für die Burgfrauen entstand bei einer Geburtstagsfeier von Emma Falk im Jahr 1949. Mit ihr als Initiatorin wurde diese schnell umgesetzt.
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Zusammen mit ihrem Mann, dem bekannten Hausacher Malerpoeten Eugen Falk-Breitenbach wurde ein bis heute unverändertes spätmittelalterliches Gewand mit ausladendem Hut für die Burgfrauen und für die Burgfräuleins ein Käppchen entworfen.
Gestandene Frauen aus Hausach setzen die Idee um, und schon zur Fasent 1950 wurden die Burgfrauen in der Elferatsitzung am 17. Januar 1950 geboren und getauft.
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Beim Fasentspiel „Burggeist Husele“ sowie beim anschließenden närrischen Umzug traten die Burgfrauen 1950 erstmals in Erscheinung. Es wurde ein Gewand entworfen, das bis heute dem mittelalterlichen Stil sehr nahe kommt. Die Burgfrauen achten sehr darauf, dass das Brauchtum im Sinne unserer Gründungsmitglieder fortgeführt wird.
In ihren kostbaren Kleidern sind die Burgfrauen von Husen, eine Gruppe mit ungefähr 25 Frauen,
ein gern gesehener Blickfang,
und haben ihren Stellenwert in der Hausacher Kultur, in der Brauchtumspflege und auch bei Repräsentationsaufgaben gefunden. Mit der Neufassung des Hausacher Narren Codex im Jahr 1998, wurden die Burgfrauen, die bis dato als eigenständige Gruppe bestanden, in die Freie Narrenzunft Hausach e. V. mit aufgenommen.
Da es sich bei den Burgfrauen nicht um eine reine Narrenfigur handelt, stehe Auftritten außerhalb der Fasent nichts im Wege, und somit verfügen die Burgfrauen aufgrund ihrer "eher historischen Herkunft" über ein Privileg, das anderen Zunftgruppierungen vorenthalten ist, nämlich sich in ihrem Gewand auch unter dem Jahr präsentieren zu dürfen. -Begutachtung des Kulturellen Beirates der VSAN, im Juli 1998
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Der erste Burgfrauenkaffee wurde 1962 im ehemaligen Gasthaus Hirsch ins Leben gerufen. Gäste der Burgfrauen zu diesen närrischen Kaffeestunden mit ihrem bunten Programm und beliebter Tombola
sind alle Bürger ab 70 Jahren.
Die Burgfrauen scheuen keine Kosten, bei Kaffee und selbstgebackenen Kuchen die Senioren und Seniorinnen zu diesem Nachmittag einzuladen.Ab Oktober werden die beliebten, kleinen Burgfrauen-Püppchen für die große Tombola gebastelt und genäht, und eine Vielzahl kunstgewerblicher Kreationen werden von den Burgfrauen selbst in Handarbeit nach vereinbarter Machart hergestellt.
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Ihr Terminkalender zur Fasent ist dennoch mit vielen offiziellen Terminen reichlich gefüllt, wie zum Beispiel die Teilnahme beim Narrenbaumstellen, bei der Öffentlichen Sitzung, an Narrentreffen, bei der Schlüsselübergabe auf dem Rathaus, dem Umzug, dem Burgertreff, der Schlüsselrückgabe und bei der Martinisitzung. Hauptaufgabe ist jedoch nach wie vor die Organisation und Ausrichtung des alljährlichen
Alt-Husacher-Burgfrauenkaffees.
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